Mit der Neubebauung am Riedlinger Tor sollen die heute fehl- und ungenutzten Grundstücke neu geordnet und durch zentrumsnahes Wohnen neu genutzt werden. Wie kann in dieser städtebaulich sensiblen Situation eine Neubebauung entwickelt werden, die sich zum einen sensibel in den historischen Kontext einfügt und gleichzeitig die wichtige Torsituation am Stadteingang städtebaulich neu definiert. Wir schlagen eine kleinteilige Bebauung entlang der Kreuzstraße mit einem markanten Kopfgebäude an der Hauptstraße vor. Das Kopfgebäude schiebt sich stadträumlich in die Hauptstraße und bildet mit der gegenüberliegenden Bebauung eine Torsituation. Die plastische Ausformung des Gebäudes mit seinem gefalteten Dach definiert einen Hochpunkt in Richtung Martinskirche als Referenz zum historischen fünfstöckigen Torturm.
Das Nutzungskonzept wurde so gewählt, dass die Altstadt an dieser wichtigen Stelle durch besondere Wohnformen aufgewertet und bereichert wird, und gleichzeitig die Eingriffe in das Bodendenkmal Stadtgraben minimiert bleiben. Dies gelingt durch zwei Nutzungen, die nur einen sehr geringen Stellplatzbedarf erforderlich und eine Tiefgarage überflüssig machen. 6 Stadthäuser mit Garagen für junge Familien bilden die neue Bebauung an der Kreuzstraße. Das Torhaus bietet vielfältigen Wohnraum für Menschen mit Handicap.
Durch die zentrumsnahe Lage des Gebäudes ist die Chance gegeben, Menschen mit Handicap ein weitgehendes selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Die Förderung von sozialer Teilhabe und Selbstbestimmung steht dabei im Mittelpunkt. Da in der Regel Menschen mit Handicap ihre täglichen Besorgungen und Bedürfnisse zu Fuß erledigen und die Erreichbarkeit von öffentlichen Verkehrsmitteln gegeben ist, wird durch die neuen Stadtbewohner der Individualverkehr nicht zusätzlich erhöht.