Neubau Fakultät für Lebenswissenschaften der Universität Bayreuth

Wettbewerb 2024 Standort: Kulmbach Bauherr: Freistaat Bayern Visualisierung: moka-studio

Am Standort Kulmbach soll ein neuer innovativer Universitätscampus als Außenstelle der Universität Bayreuth für die Fakultät für Lebenswissenschaften: Lebensmittel, Ernährung und Gesundheit entstehen, der Raum für interdisziplinäre Forschung und Lehre der Zukunft bietet. In direkter Nachbarschaft zur Innenstadt besteht die einmalige Chance dem ehemaligen Güterbahnhofsgelände wichtige funktionale und städtebauliche Impulse zu geben und den neuen Campus der Universität eng mit der Stadt zu verzahnen. Mit dem Neubau des Universitätscampus wird das ehemalige industriell genutzte Gebiet entlang der Bahntrasse zu einem zukunftsweisenden Wissenschaftsstandort transformiert.

Städtebau
Im heterogen geprägten Umfeld der großmaßstäblichen Strukturen und Gebäuden der Kulmbacher
Brauereien und der direkt im Norden angrenzenden Bahntrasse, planen wir einen kompakten und
kraftvollen Baukörper mit einer klaren Außengeometrie als ordnendes Element vor. Die Positionierung an der
nördlichen Grundstücksgrenze orientiert sich an den Gebäudestrukturen des ehemaligen Spinnereigeländes
und heutigen ZOB und lässt einen größtmöglichen Abstand für die Freiflächen im Süden frei. Der bandartige
Binnenraum des ehemaligen Spinnereigeländes setzt sich auf dem neuen Campus als sogenanntes „Band der
Wissenschaften" fort und geht fließend in den Landschaftsraum des Weißen Mains über. Der entlang der
Bahntrasse rhythmisierend gegliederte Baukörper markiert subtil die Zugänge und Eingänge ins Gebäude.
Der Hochpunkt in der Mitte ist von weitem gut sichtbar und nimmt Bezug zur Stadt und zur Plassenburg
auf. Um den Footprint des Gebäudes zu minimieren und das Grundstück optimal auszunutzen planen wir,
beide Bauabschnitte östlich der Versorgungsleitungen der Kulmbacher Brauerei kompakt zu verorten. Dies
gelingt durch die Positionierung des Parkplatzes entlang des gesamten Gebäudes an der Nordseite in
Richtung Bahn. Gleichzeitig wird dadurch ein rückwärtiger Nebeneingang ins zentrale Foyer ermöglicht. Den
2. Bauabschnitt schlagen wir als direkten Anbau und vierten Baukörper vor. Dadurch entsteht ein kompaktes
und modernes Hochschulgebäude mit optimalen Funktionszusammenhängen und kurzen Wegen im Inneren.

Das Campusgebäude
Die Architektur des Campusgebäudes ist geprägt durch Offenheit und Transparenz.
Das Campusgebäude wird gekennzeichnet durch das Foyer mit Café und seiner großzügigen
Sitztreppenanlage, dem zentralen Aufenthaltsort als FORUM im Gebäude. Der vorgelagerte Freiraum des
„Bandes der Wissenschaften" flankiert das gesamte Erdgeschoss und schafft fließende Übergänge zwischen
Innen und Außen. Sowohl die Mensa am Entree zur Stadt als auch die Arbeitsplätze entlang der Fassade
beleben und bespielen die Freibereiche. Die beiden größten Hörsäle liegen direkt am Foyer im Erdgeschoss. Es
entsteht ein flexibles Raumangebot für verschiedenste Veranstaltungsformate mit genügend
Aufenthaltsraum für die Studierenden. Ein Luftraum mit Treppe über dem Forum verbindet alle
Obergeschosse miteinander. Um das FORUM mit seinen umlaufenden Galerien gruppieren sich alle zentralen
Lehr- und Veranstaltungsräume des öffentlichen Lebens sowie die Bibliothek und Verwaltung im

  1. Obergeschoss mit einer starken räumlichen Vernetzung.

Die Institute
Die Grundrissstruktur der Institute in den beiden obersten Geschossen spiegelt den interdisziplinären
Gedanken von Forschung und Lehre wider. Die bandartige Struktur der Grundrisse erzeugt parallel zu den
Laboren entlang der Nordfassade, clusterartige Büroflächen für moderne Arbeitswelten nach Süden. Labore
und Büroflächen werden dadurch eng miteinander vernetzt und bieten maximale Flexibilität in ihrer
Belegung. Das Gewächshaus auf dem Dach in der Mitte bildet die Krone des Gebäudes und zeigt von weitem
gut sichtbar die Inhalte der Universität nach außen.

Der Freiraum
Das Freiraumkonzept basiert auf der Haltung eines eigenständigen Ortes, der mit seiner Gestaltungssprache
Räume ausbildet, identitätsstiftende Orte schafft und Angebote für alle Studierenden und umliegenden
Anwohner bietet. Durch die städtebauliche Setzung und die Kubatur der Gebäude entsteht eine starke
Verzahnung mit den Freianlagen und die Gestaltung der Außenanlagen schafft eine Einheit von innen und
außen, von Gebäude und Freianlagen.